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Chemiewaffen |
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Senfgas heißt so wegen seines senfähnlichen Geruchs. Das auch unter den Namen Lost, Yperit und Gelbkreuz verwendete Kampfmittel verursacht verbrennungsähnliche Hautschäden sowie Verletzungen an Augen, Atemwegen und inneren Organen. Die Wirkung tritt nach 2 bis 24 Stunden ein. Senfgas wurde von Saddam Hussein im Iran-Krieg eingesetzt. |
Blausäuregas (Cyan-Wasserstoff) ist extrem giftig und führt in hohen Konzentrationen schnell zum Tod. Während des Zweiten Weltkriegs wurde eine Form des Cyanwasserstoffs unter dem Namen Zyklon B in Gaskammern der Nazis eingesetzt. Nach dem Einatmen treten Ruhelosigkeit, Kurzatmigkeit, Herzklopfen, Kopfschmerzen und Schwindelgefühle auf, danach Übelkeit, Krämpfe, Atmungsversagen und Bewußtlosigkeit. |
Nervenkampfstoffe (VX, Sarin, Tabun, Soman u.a.) gehören zur Gruppe der Phosphorsäureester, die ursprünglich als Schädlingsbekämpfungsmittel entwickelt wurden. Nervenkampfstoffe blockieren die Reizleitung im Nervensystem. Die Folgen: Speichelfluß, Muskelkrämpfe, Darmentleerung, Atemlähmung und schließlich der Tod. Gegenmittel: Atropininjektionen. |
Biologische Waffen |
Anthrax-Sporen sind Dauerformen des gefährlichen Milzbranderregers Bacillus anthracis. Sie überleben selbst unter harten Umweltbedingungen Jahrzehnte und dringen über die Nahrung, die Atmung oder kleine Hautverletzungen in den Körper ein. Welche Symptome auftreten, hängt vom Aufnahmeweg ab. Auf dem Schlachtfeld trifft man meistens Lungen-Milzbrand an, der so schnell tötet, daß die Opfer kaum Symptome entwickeln. |
Botulinustoxine, besonders die Variante A, gelten als die tödlichsten aller bekannten Substanzen; sie entstehen auch in verdorbenen Lebensmitteln. Das Stoffwechselprodukt des Bakteriums Clostridium botulinum wirkt etwa 15000mal so stark wie der Nervenkampfstoff VX; bereits ein millionstel Gramm kann tödlich sein. Inkubationszeit: bis zu drei Tagen. Symptome: Magenschmerzen, Durchfall, Sehstörungen, Schwindel, Muskelschwäche, Lähmung und völlige Entkräftung. Gegenmittel: Botulismus-Serum. |
Ricin, eines der stärksten Pflanzengifte überhaupt, ist ein Nebenprodukt bei der Rhizinusöl-Herstellung. Symptome: Atembeschwerden und Kreislaufzusammenbruch. Bei Tieren führt inhaliertes Ricin unausweichlich zum Tod. Gegenmittel: keine. In den siebziger Jahren entwickelte der sowjetische KGB Regenschirme, die Ricin injizieren - mit einem solche Schirm ermordeten bulgarische Geheimdienstler den Überläufer Georgi Markov. Ende der achtziger Jahre soll der Irak ohne Erfolg an Waffen gearbeitet haben, die Ricin in die Atmosphäre sprühen. |